Prokrastination = Faulheit?

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MANCHMAL IST ES GAR NICHT UNSER KÖRPER DER MÜDE IST, SONDERN UNSERE SEELE.

Prokrastination bedeutet, „aufschieben“, „auf morgen verlegen“. Viele von uns kennen dieses Verhalten und bis zu einem gewissen Grad ist es auch völlig in Ordnung, unbeliebte Dinge aufzuschieben oder durch Ersatztätigkeiten hinauszuzögern. Etwa jeder Fünfte (etwas häufiger sind junge Männer in Schule oder Studium betroffen) schiebt wiederholt und unnötig, wichtige Dinge auf aus denen sich in der Folge negative berufliche oder private Probleme ergeben.

Menschen die betroffen sind leiden oft sehr, halten diese Verhaltensweise für persönliche Willensschwäche und Faulheit. Prokrastination hat viele Gesichter und geschieht am Anfang oft im Verborgenen und schleichend. Post die nicht mehr geöffnet wird, Rechnungen die nicht überwiesen, Termine die nicht vereinbart oder wahrgenommen werden. Auch Klausuren, Prüfungen, Bachelor,- und Masterarbeiten die aufgeschoben werden sind solche Verhaltensweisen. Ein Gefühl von Ohnmacht und schwindender Selbstachtung stellt sich ein und ein Kreislauf  aus mangelndem Selbstwert, Scham und Vermeidungshaltung beginnt. Dabei handelt es sich aber um ein ernstzunehmendes Problem der Selbststeuerung. Prokrastination ist laut ICD keine psychische Erkrankung, trotzdem sind die Betroffenen gestresster, können unter Depressionen und Angststörungen leiden. Oft führen erst diese Störungen  zum Suchen und Annehmen von professioneller Hilfe.

EIN KREISLAUF MUSS ERST ZUM STILLSTAND KOMMEN, BEVOR ER DIE RICHTUNG WECHSELN KANN

Den Kreislauf zu durchbrechen hat hier oberste Priorität. Vielleicht ist es nötig erst einmal den Selbstwert zu bearbeiten oder aber es ist hilfreich das Chaos im Kopf zu klären, durch Aufzeichnung des Arbeitsverhaltens, einführen von Ritualen und natürlich Phasen der Erholung und Entspannung bewusst einzuplanen. Prokrastination kann durch die unterschiedlichsten Dinge hervorgerufen werden aber es gibt auch genau so viele Möglichkeiten diese zu überwinden und gestärkt daraus hervor zutreten.

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